Die Einrichtungen der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen werden sich am Tag der Pflege (12. Mai) bei ihren Mitarbeitenden für deren unermüdlichen Einsatz für pflegebedürftige Menschen bedanken. Dazu überreichen die Einrichtungsleitungen den Pflegekräften ein süßes Pralinenpräsent, aber auch andere Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Auf diese Weise setzen die Einrichtungen ein deutliches Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit in der Pflege, die täglich mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein und großem Einsatz geleistet wird.
Mehr Zeit für Pflege nötig
Den Dank an die Mitarbeitenden verbinden die Verantwortlichen zugleich mit klaren Forderungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Franz Loth, Vorsitzender der LAG Altenhilfe und Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Osnabrück, betont: "Oft hören die Pflegekräfte hehre Worte aus der Politik zur Pflege. Aber neben mehr Anerkennung ist es vor allen Dingen notwendig, die Rahmenbedingungen im Pflegealltag zu ändern und den Pflegekräfte mehr Zeit für die Pflege zu ermöglichen." Konkret würde dies eine signifikante Anhebung der Personalschlüssel in der stationären Pflege bedeuten. Auch wäre es dafür unerlässlich, die körperliche und psychische Verfassung sowie die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen stärker in den Blick zu nehmen. Zudem erhalten ambulante Pflegedienste nach wie vor zu wenig Geld für ihre Arbeit. Dienste, die ihre Mitarbeitenden wie die Caritas tariftreu bezahlen, stehen dadurch unter großem Druck.
Eine Wertschätzung der Arbeit drückt sich nicht zuletzt in der Entlohnung aus. Die LAG Altenhilfe fordert deshalb eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte bis hin zu einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag. Für alle Caritas-Einrichtungen gilt der Caritas-Tarif nach den Arbeitsvertragsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes. Damit bezahlen die katholischen Träger deutlich mehr als der Durchschnitt der Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen. "Wenn der Pflegeberuf aufgewertet werden soll, muss das Vergütungsniveau landesweit verbessert werden", fordert daher Loth.
Sichere Refinanzierung
Darüber hinaus macht sich die LAG Altenhilfe für eine sichere Refinanzierung der erbrachten Leistungen stark. Der Vorsitzende betont: "Dafür ist es wichtig, dass die tarifliche Bezahlung bei der Kalkulation der Entgelte für alle Pflegeleistungen anerkannt wird. Dies gilt es auch endlich für die häusliche Krankenpflege gesetzlich zu verankern." In der stationären Pflege müssten behandlungspflegerische Maßnahmen sachgerecht aus Mitteln der Krankenversicherung finanziert werden, so Loth. "Außerdem werden wir nicht umhin kommen, die Leistungsbeträge aus der Pflegeversicherung deutlich anzuheben und an die Preisentwicklung zu koppeln."
Die LAG Altenhilfe plädiert des Weiteren dafür, Auszubildende nicht länger auf den Stellenplan anzurechnen und Praxisanleitern genügend Zeit für ihre verantwortungsvolle Aufgabe zuzugestehen. "Bei alledem dürfen wir schließlich unsere Zukunft nicht vergessen - und die liegt in einer hervorragenden Ausbildung junger Menschen in diesem Beruf", sagt der Vorsitzende. "Wir müssen uns deshalb auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass Pflege Folgendes bleibt oder wieder wird: eine erfüllende Arbeit im Dienst am Menschen."
Hintergrund: In der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Altenhilfe der Caritas in Niedersachsen haben sich insgesamt 190 stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen im Bereich der drei niedersächsischen Caritasverbände (Caritasverband für die Diözese Hildesheim, Caritasverband für die Diözese Osnabrück und Landes-Caritasverband für Oldenburg) zusammengeschlossen. Im letzten Jahr wurden rund 27.000 Menschen von ca. 8.500 Mitarbeitenden betreut und gepflegt. Die Caritas bildet in den Einrichtungen und Pflegediensten ca. 500 junge Menschen zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger aus. Mehr Informationen gibt es unter www.caritas-nds.de/tagderpflege.