Hannover / Hildesheim / Osnabrück / Vechta (LCV) Die Caritas in Niedersachsen kritisiert die Überlegungen in mehreren Kommunen des Landes, Asylbewerberinnen und Asylbewerber zu Arbeiten für 80 Cent pro Stunde zwangs zu verpflichten. Pläne dafür gab es jetzt in Braunschweig, im Landkreis Peine und zuletzt in Salzgitter.
Die Neuregelung solle unter anderem der Verbesserung der deutschen Sprachkenntnisse dienen sowie der weiteren Eingliederung in die Gesellschaft.
"Das Ziel der Integration von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern halten wir für sehr sinnvoll und es ist immer gut, wenn Menschen sich vielfältig engagieren", so Caritas-Landesgeschäftsführer David Schulke (Hannover). Bei den jetzigen Ansätzen könne jedoch leicht der Verdacht der Ausbeutung entstehen. Etwa bei bloßen Reinigungsarbeiten in Parks oder öffentlichen Gebäuden. "Stattdessen fordern wir, Asylbewerbern den Zugang in den regulären Arbeitsmarkt zu öffnen", so Schulke.
Auf diese Weise könnte es zu tatsächlicher Eingliederung in die Gesellschaft kommen, so Schulke. "Davon hätten auch die aufnehmenden Kommunen einen deutlichen Gewinn - gerade in Zeiten des Fachkräftemangels."
Die Caritas engagiere sich in vielen Projekten, die der Arbeitsmarktintegration dienen. Diese gelte es auszubauen und gleichzeitig Zugangsbarrieren abzubauen, so Schulke.
Aktuelles Dezember 2025
Caritas gegen 80-Cent-Jobs für Asylbewerber
Erschienen am:
16.12.2025
Beschreibung