Stefan Politze, Prof. Dr. Martin Pohlmann, Francisca Hoch, Eva-Maria Meyer, Jens Roling, Thomas Uhlen, Dr. Winfried Verburg und Johanne Modder. Foto: Björn Brennecke
"Wenn wir an Schulen für unsere Ausbildung werben, haben wir im Wettbewerb mit anderen sozialen Berufen das Nachsehen", bedauert Francisca Hoch, die im dritten Jahr ihrer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin steht. "Die Frage, ob Schulgeld bezahlt werden muss oder nicht, beeinflusst stark die Berufswahl", verdeutlicht Schulleiterin Eva-Maria Meyer aus der Marienhausschule in Meppen im Gespräch mit der Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Johanne Modder und dem kultuspolitischen Sprecher Stefan Politze. Trotz bestehender Kapazitäten blieben die Bewerber aus. "Fachkräfte für Heilerziehungspflege werden in unseren mehr als 170 Einrichtungen händeringend benötigt und gesucht", warnt Martin Pohlmann als Sprecher der Caritas in Niedersachsen für Behinderung und Gesundheit.
"Wir sehen Ihren Bedarf und wissen um die hervorragende Arbeit, die Sie für ein inklusives Niedersachsen und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen leisten", bat Johanne Modder um Verständnis, "die Schulgeldfreiheit in allen sozialen Berufen bedeute aber enorme finanzielle Anstrengungen." Alles auf einmal sei ohne Unterstützung auch des Bundes nicht leistbar. Der Fachkräftemangel in der Heilerziehungspflege wirke sich bereits jetzt negativ auf die Arbeitsbedingungen in der Heilerziehungspflege aus, gab Winfried Verburg von der Schulstiftung im Bistum Osnabrück zu bedenken: "Die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller. Wenn wir nicht gegensteuern, gibt es bald keine neuen Auszubildenden und damit auch keine Heilerziehungspflege mehr." Als Caritas, Schulträger und Einrichtungen stehe man zur Ausbildung und den Auszubildenden und werde sich weiter dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen fair und attraktiv zu gestalten.