Caritas-Ethikexperte Stefan Kliesch (Vechta) ist Autor des Positionspapiers.
Die Caritas in Niedersachsen empfiehlt die derzeitige Corona-Impfung "vollumfänglich". Das geht aus einem Positionspapier hervor, das der katholische Wohlfahrtsverband am Montag, 18. Januar, veröffentlicht hat.
Die Impfung sei "Ausdruck gelebter Selbst- und solidarischer Nächstenliebe als Fürsorge für besonders verletzliche Personen", heißt es in dem Schreiben, das von den drei Caritasdirektoren Achim Eng (Hildesheim), Franz Loth (Osnabrück) und Dr. Gerhard Tepe (Vechta) unterzeichnet ist.
Im Rahmen ihrer Vorbildfunktion komme Führungskräften eine besondere Verantwortung zu, heißt es in dem zweiseitigen Papier.
Grundlage der Empfehlung sei der aktuelle medizinische Erkenntnisstand.
Danach sei die Impfung derzeit das einzige Mittel, um schwere Krankheitsverläufe "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu vermeiden".
Die Impfung sei "als Handlung geeignet und zugleich zumutbar, um das Wohlergehen zu ermöglichen und Schaden abzuwenden". Die Injektion stelle einen "risikoarmen Eingriff" dar mit geringen, kurzfristigen gesundheitlichen Einschränkungen. Er sei "geeignet, zumutbar und hochwirksam", um Schaden von Leib und Leben abzuwenden.
Eine formale Impfpflicht hält die Caritas in Niedersachsen in Anbetracht einer zunehmenden Impfbereitschaft jedoch für ein "nicht geeignetes Mittel".
Das Schreiben sagt auch, dass "von der Impfung selbstverständlich abgesehen werden sollte", falls es im Einzelfall zu irreversiblen Folgen für das Leben einzelner kommen sollte.
Autor des Positionspapiers ist der Caritasreferent und Ethikexperte Stefan Kliesch (Vechta).